Warum Makler-Anfragen keine Chance mehr haben :

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Über die statistische Verteilung der Anfragen

Das Objekt Fliednerstrasse, auf dessen Seite Sie eben waren, steht seit einiger Zeit zum Verkauf an, weil damals die Eigentumsverhältnisse noch nicht endgültig geklärt waren. Daher gibt es auch keinen Zeitdruck beim Verkauf - wie das oft bei anderen Erbengemeinschaften ist -, bei denen die sofortige oder extrem zeitnahe Bar-Auszahlung eines Pflichtteils (auf Verlangen eines einzelnen Erben) gerichtlich angeordnet werden kann.

An mehreren Stellen im Internet wurden Anzeigen mit dem Verweis auf unser sehr ausführliches und reichlich bebildertes Expose geschaltet, um im Vorfeld die Nachfrage und die Interessen und Bedürfnisse von Interessenten zu evaluieren.

Die Ergebnisse für mich als Eigentümer / Verkäufer waren bislang sehr ernüchternd, erhellend und natürlich auch lehrreich.
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Vermittler oder Makler "schwindeln" oft, was das Zeug hält.

Makler wollen allermeist NUR (und so schnell wie möglich) vermitteln und somit ihre sprudelnden Provisonen einwinken oder reinspülen. (Makler haben die Tätigkeit des "Verdienens" irgendwie mißinterpretiert.) Insgesamt sind im Jahr 2019 bis jetzt etwa 70 (update Dez. 2019 : 76 und im Feb 2010 über 100 - im Juli 2020 waren es 131) allermeist automatische Mails von Maklern eingetroffen. Einige waren absolut primitiv und pauschal, beinahe dummdreist, ganz wenige waren leidlich persönlich adressiert und individuell formuliert.

Schon alleine der Spruch "Wir freuen uns, Ihr schönes Objekt unseren Kunden anzubieten." zeigt, daß sie nicht mal das Expose gelesen haben. Denn das Objekt, Haus oder Gebäude (auf dem Grundstück) ist zur Zeit weder "schön" noch "attraktiv". Es wird gerade innen und außen mitsamt beider Garten-Hälften einigermaßen grundgereinigt.
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"Wir haben für Ihr Objekt 24.000 Interessenten in unsere Kartei"

Dieses Makler-Angebot für einen Alleinauftrag schlug dem Faß den Boden aus. "Sie" hätten also 24.000 Interessenten in ihrer Datenbank, die genau dieses Objekt suchen und das seit Jahren. Bei einem Alleinauftrag würden sie das Objekt innerhalb weniger Tage verkaufen (oder vermitteln).

Unser Expose hatten sie auch gar nicht erst gelesen bzw. aufgerufen. Sie wollten - teilweise möglichst schnell - einen Besichtigungstermin vereinbaren. Anfänglich war ich über die vermeintlich große Nachfrage erfreut, bis ich dann doch recht schnell gemerkt hatte, es sind fast alles Fake-Interessenten und Schaumschläger, es ist alles nur Makulatur.

Ein Großteil dieser eingetrudelten Automatik-Mails von Maklern beschummelt (oder belügt ?) den Verkäufer/Anbieter ganz gezielt und ganz bewußt, in dem Fall also mich.
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Nur 3 Makler-(firmen) machten seriöse Vorschläge

Eigentlich ist es traurig, daß sich die Makler unisono in 2019/2020 noch so dämlich anstellen, gibt es doch hier in Wiesbaden - also nicht nur in Bierstadt - fast nichts mehr zu verkaufen. So sägen sie an dem Ast, auf dem sie bislang so "erfolgreich" (= lukrativ) saßen.

Die Anzahl der Interessenten für ein vernünftiges Haus oder ein Objekt in einer Großstadt ist Faktor 10, teilweise sogar Faktor 20 (und noch viel)  größer als die angebotenen oder verkaufbaren Objekte. Das gilt sogar für Angebote selbst der schlimmsten verfallenen Hütten im Westerwald, Hunsrück oder in der hintersten Hoch-Eifel.
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Neue Gesetze/Regeln für die Makler-Provisionen

Und sie lernen es nicht - oder nur schwer. Der Aufschrei bei den Wohnungs- Maklern war groß, als die Vermittlungsprovisionen von Wohnungen gesetzlich vom Mieter auf den Vermieter verlagert wurden.

Auch der Aufschrei der Architekten und Bau-Ingenieure war groß, als die von der "Lobby-"kammer, der Architektenkammer, festgelegten (teilweise fürstlichen) Honorare abgeschafft wurden - zugunsten einer frei verhandelbaren (sicherlich fairen und angemessenen) Vergütung der wirklich erbrachten Leistung, also nicht mehr pauschal abhängig von der eigentlich irrelvanten Bausumme.

Umgemünzt auf die ebenfalls pauschalen (teils fürstlichen) 5% oder bis zu 7% hohen Vermittlungsprovisionen (natürlich +16 oder +19% Mwst.) der Immobilien-Makler ist auch bei denen eine abweichende aber angemessene faire Vergütung der erbrachten Leistung sinnvoll. Und das sollten die Kauf-Interssenten in 2020/22 beherzigen.

Und ganz wichtig :

Ab Ende 2020 müssen sich Käufer und von jetzt ab auch der Verkäufer die "Gage" des Maklers teilen, aber nur dann, so der "Verkäufer" den Makler beauftagt hat. Hat aber nur der "Interessent" einen Makler beauftragt, ist dieses Gesetz juristisch sehr wackelig und der Zwist oder Krieg mit dem Käufer ist vorauszusehen. Es wird von da an also kein Eigentümer/Verkäufer mehr einen Makler "beauftragen". Und es wird dem Überangebot an Maklern sehr weh tun.
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Etwa 70 Anfragen kamen bislang von Kaufinteressenten

Auch in dieser Gruppe (der Kontakte) ist die Bandbreite (und damit meine Erfahrung) von Realisten, Spekulanten, Schnäppchenjägern und leider auch Träumern, Spinnern und völlig Irren recht groß. Die Angebote reichten wirklich !! ........

von 300.000.- - und das "Angebot" verringert sich natürlich nochmal um die Renovierungskosten a. 150.000.- - usw. ...............

bis beinahe realistische 620.000.- Euro.

Ein zweiter Makler und auch ein dritter Kollege versuchten mir zu erklären, daß die von mir angesetzten 650.000.- (trotz der vielen einzigartigen Alleinstellungsmerkmale) völlig !!! unrealistisch seien, die von ihm genannten und empfohlenen 600.000.- (natürlich zuzüglich "seiner" Maklerprovision und zuzüglich Mwst - und das waren dann ja auch zusätzliche ca. 50.000.- also insgesamt dann doch diese angeblich völlig unrealistischen 650.000.-) seien die (seine) realistische Obergrenze.
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Eines ist den vielen Maklern nicht aufgefallen :

Für wie dumm hält "der" mich ? Ich hatte zwar in Mathe keine 1, aber solch primitives Kopfrechnen geht immer noch, auch bei so vielen Nullen. Die Oranienschule bei uns um die Ecke war dafür bekannt, daß damals Mathe wichtiger war als Religion oder Musik.

Einem Makler einer größeren Frankfurter Makler-Firma hatte ich angeboten, ihn mit 20.000 Euro netto für seine avisierten und rethorisch brilliant vorgetragenen Dienstleistungen (bei einer erfolgreichen Vermittlung) zu honorieren. Bei unserem letzten Telefonat meinte er trocken, das sei ihm zu wenig.
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Ich möchte also unbedingt nochmal festhalten, eine angemessene faire Entlohnung des Vermittlers für seine Dienstleistung und auch sein Wissen wird überhaupt nicht in Abrede gestellt. Aber auch diese Summe muß "fair" sein und fest vereinbart werden. Doch seit Anfang 2021 sind die Zeiten der Makler nahezu abgelaufen. Alle hatten nur ihr eigenes Interesse im Kopf.

Ich als Eigentümer und Verkäufer werde nie wieder einen Makler hinzuziehen oder gar "formaljuristisch" und damit "schriftlich" beauftragen.

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